re:publica 2014 – Fazit

Sechs Tage in Berlin, sechs Tage Rock’n’Roll. Ich fuhr am Samstag hin, um beim Netzwerk-Aufbau mitzuhelfen. Kabel ziehen, Access Points anschrauben und sich generell ansehen, dass bei solch großen Veranstaltungen auch nur mit Wasser gekocht wird.

Die Konferenz selbst war auch großartig. Natürlich schafft man es nicht, sich alle interessanten Talks anzusehen, und auch jetzt im Nachhinein habe ich noch längst nicht alle Aufzeichnungen angesehen. Ich will auch gar nicht auf David Hasselhoff eingehen, das machen eh schon alle anderen. Hier jedoch die drei Vorträge, die mir bislang am besten gefallen haben:

“Eure Eltern twittern zwar nicht, aber sie überweisen” – Sascha Lobos “Rede zur Lage der Nation”

Eine flammender Appell darüber, dass wir als “Netzgemeinde” zwar immer viel twittern und uns aufregen, aber diejenigen, die sich tatsächlich darum kümmern, dass das Internet wieder frei wird (Netzpolitik etc.), finanziell nicht unterstützen. Ein sehr guter Vortrag, der direkt in die Fresse ging, ich hoffe, auch bei anderen. Werde demnächst mal einen weiteren Dauerauftrag einrichten. Mittlerweile haben wir’s ja.

“Allein ist die Wildnis ein öder Ort” von Greta Taubert.

Das war superinteressant und exzellent vorgretagen (diesen Verschreiber lasse ich jetzt mal so stehen). Es ging darum, was man machen kann, wenn alles den Bach runter geht, wie man sich selbstversorgen kann, um Aussteiger, um Leute,die allein im Wald leben, etc. In diesem Vortrag gab es übrigens auch eine Situation, die für mich repräsentativ für den Spirit dieser Veranstaltung ist. Man muss dazu sagen, dass es in dieser Halle war, in der mehrere Stages aufgebaut sind und man daher auch Teile des anderen Publikums hört. Die gaben dann jedenfalls Applaus und das brachte die Rednerin etwas aus dem Konzept: “Immer dieser Applaus… klatscht doch auch mal!” Das haben wir dann natürlich auch gemacht, woraufhin von gegenüber wieder applaudiert wurde und wir uns dann so eine Art kleinen Beifalls-Battle gegeben haben. Das war fantastisch.

(es gibt leider noch keine Aufzeichnung)

 

“How wie will settle on Mars – and why” von Rin

Vielleicht mein Lieblingsvortrag, wahrscheinlich auch, man ein bisschen gemerkt hat, dass sie das eine Präsentation aus Begeisterung für die Sache war. Es ging um die Besiedlung des Mars, wie man überhaupt dorthin kommt und was es für Probleme gibt. Der Vortrag hatte auf jeden Fall die größte “Fucking awesome”-Dichte der ganzen Veranstaltung.

Ausblick

Nächstes Jahr ist wieder re:publica und ich freue mich jetzt schon drauf. Hier schreibe ich mal die Dinge auf, die ich nächstes Jahr nicht vergessen will.

Netzwerk / WLAN

Ich habe mir jedenfalls vorgenommen, nächstes Jahr mehr zu machen und mich schon vorher mit den entsprechenden Leute kurzzuschließen, um dann gemeinsam mit denen das Netz aufzubauen. Das funktionierte größtenteils ganz gut, es gab aber tatsächlich oft diverse Ecken, an denen ich mit einem AP verbunden war, aber von dort aus ging es dann nicht weiter. Der Admin in mir bekommt natürlich Herzrasen, wenn etwas nicht funktioniert und will es sofort fixen. Mal sehen, was sich dort machen lässt.

Alkohol

Kein Bier vor 18 Uhr. Am ersten Tag sahen wir frühmorgens den Stand des Landes Baden-Württemberg, der uns gegen einen mehr oder wenig witzigen Tweet mit Freibier versorgte. Das machten wir nicht nur einmal, leider führte das zu einem gewissen Aufmerksamkeitsverlust und ich bin mir sicher, dass man auch nicht mehr so gut roch.

IRC

Schon ein paar Tage vor der Veranstaltung einen IRC-Kanal eröffnen und ihn als Austauschpunkt für Sessions, Standorte etc. etablieren. Das hat dieses Mal erstaunlich gut geklappt, aber kann man da natürlich schon vorher anfangen.

Indoor-Lokalisierung

Bei der Absprache zwischeneinander, wo man denn grade sei, gab es diverse Missverständnisse. “Hier in Stage 1, rechts irgendwo” ist bei dieser Hallengröße natürlich nicht mehr so richtig akkurat.
Ich hätte Lust, ein kleines System zu entwickeln, ähnlich wie “Find my Friends”, das einem den Standort von einigen Personen bei dieser Art Veranstaltung anzeigt. Das “echte” GPS ist dafür leider zu ungenau. Es gibt bereits ein paar Konzepte für Indoor-Lokalisierung und -Navigation und wahrscheinlich informiere ich mich da mal drüber.

Danke

Vielen Dank hiermit an alle, die die re:publica organisierten, Vorträge gehalten haben, auf- und abbauten oder sonstwie aushalfen. Es hat Spaß gemacht, dieses Jahr ebenfalls mit anzupacken und führte dazu, dass ich mich mit allen anderen Helfern als Teil einer großen Familie empfand.

Nächstes Jahr sehen wir uns wieder.

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