Von iOS auf Android umsteigen, ein Erfahrungsbericht (Teil 4)

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Hier schreibe ich in mehreren Episoden, wie es sich als iOS-User anfühlt, auf Android umzusteigen. Heute schreibe ich über Dinge, die mich bei Android im Vergleich zu iOS nerven.

1. Warum, Hardware und was es unter iOS nicht gibt
2. iOS-Apps und ihre besten Android-Pendants
3. Notifications, Unterschiede zu iOS
4. Was an Android nervt
5. Letzter Teil

Video-Player

Unter iOS ist es bis auf wenige Ausnahmen wunderbar gelöst, sich eingebettete Videos auf Webseiten ansehen zu können: Man drückt PLAY und der interne Videoplayer übernimmt. Damit kann man dann zumindest easy auf Vollbild stellen, eine Funktion, die bei  Smartphones sicherlich nicht ganz unklug ist.

Bei Android scheint es so, als ob jede Website einen eigenen Player benutzen kann. Manchmal haben diese auch Fullscreen-Buttons, manchmal funktioniert es, manchmal nicht. Das schlimmste ist, dass die Controls so schrecklich klein sind. Das nervt und es ist ganz schlimme Fummelarbeit, da auf die richtigen Buttons zu drücken.

Ich bin dafür, ähnlich wie bei iOS einen lokalen Videoplayer übernehmen zu lassen, bei dem es zwei Buttons auf dem Video gibt: Play/Pause und Fullscreen. Im Fullscreen-Modus darf es dann gern so aussehen wie der Videoplayer der Android-Youtube-App.

Video von Liveleak. Die Buttons lassen sich kaum bedienen und auch sonst ist alles ganz furchtbar.

Video von Liveleak. Die Buttons lassen sich kaum bedienen und auch sonst ist alles ganz furchtbar.

Das Play-Interface der Youtube-App. Das ist ein ordentliches Player-UI. Wenn man es nicht braucht, verschwinden die Controls und man hat Fullscreen Video.

Das Play-Interface der Youtube-App. Das ist ein ordentliches Player-UI. Wenn man es nicht braucht, verschwinden die Controls und man hat Fullscreen Video.

 

Fullscreen Video: Das sieht dann so aus.

Fullscreen Video: Das sieht dann so aus. Ihr seht, dass auch die sogenannten Soft-Buttons (Zurück, Home, Appswitcher) verschwunden sind. Das finde ich gut.

 

Klonk-Scrolling und Pull to Refresh

Die zweite Sache, die mich als iOS-Switcher nervt, ist beim Scrolling der harte Anschlag am Ende einer Liste. Zum Beispiel scrollt man in einer Liste nach oben und plötzlich hält das Scrolling abrupt an. Bei iOS greift hier der Gummiband-Effekt ein, der das Scrolling langsam anhält. Fühlt sich besser an.

Viele Android-Apps benutzen außerdem bei Listen kein Pull-to-refresh, eine Funktion, die sich bewährt hat. Allerdings scheint sich hier mittlerweile eine Trendwende abzuzeichnen.

Notifications

Dieses Thema habe ich ja bereits im letzten Artikel angerissen. Unter Android gibt es einfach keine schnell einsehbaren Notifications im Lockscreen. Man muss immer erst die Notification Bar runterziehen.

Lockscreen

Der Android-Lockscreen ist leider ein Witz. Lockscreen Widgets sind zwar an sich eine gute Idee, aber hier nicht gut umgesetzt. Ich finde vor allem die Sache, dass es nur ein Widget pro Lockscreen geben kann, nicht gut.

Zwar ist DashClock, was in den letzten Wochen eine große Anzahl Fans gefunden hat, besser als nichts, aber so richtig gut funktioniert es auf dem Android-Lockscreen trotzdem nicht. Das ist aber eine Sache, die nicht durch DashClock gefixt werden kann, sondern nur durch die Android-Lockscreen-Entwickler selbst.

DashClock Widget
DashClock Widget
Lockscreen beim Wechsel zwischen zwei Lockscreen-Widgets.

Lockscreen beim Wechsel zwischen zwei Lockscreen-Widgets. Rechts sieht man DashClock, ein Widget, das sich durch allerhand Extensions erweitern lässt.

Holo-UI

Auf die Gefahr hin, dass mich jetzt alle Android-Fans anspringen und mir die Augen auskratzen: Ich finde die Android-UI (Holo) im Vergleich zu iOS nicht schön. Ich verstehe ja, dass dieses flache Design momentan so eine Art Trend ist, aber die meisten Apps sehen unter iOS immer noch bedeutend besser aus als unter Android, selbst die Apps von Google selbst.

Ich wünsche mir, dass die Android-Apps eher so aussehen wie die Google-Apps unter iOS. Was mir auch sehr gut gefällt, ist die Designsprache von Google Now. Ich hoffe, Google bringt das in der nächsten Android-Version noch mehr ein.

Google Maps unter Android

Google Maps unter Android

Google Maps unter iOS

Google Maps unter iOS

Google Now. IT'S FRESH.

Google Now. IT’S FRESH.

 

Das war es auch schon. Nächstes Mal gibt es den letzten Teil, in dem es um interessante Details in Android geht.

 

7 Kommentare

  1. Pingback: Von iOS auf Android umsteigen, ein Erfahrungsbericht (Teil 2) | Carsten Wolfram

  2. Pingback: Von iOS auf Android umsteigen, ein Erfahrungsbericht (Teil 1) | Carsten Wolfram

  3. Bin mir nicht sicher, aber ich glaube, dass der vlc als standartplayer fzr die meisten streams funktioniert. Vielleicht wäre das einen versuch wert. Nich schön, aber zweckmäßig.

  4. ich verwende mx player, der läuft gut und mit dem codec pack spielt er ziemlich alles.

  5. Hallo Carsten, schöne Artikelserie und Glückwunsch zum Umstieg! Ein Kommentar zu “Notifications” & “Lockscreen”: Dash Clock Widget ist sehr einfach zu bedienen, nimmt einem deshalb aber auch gewisse Freiheiten. “Widgetlocker” ist eine weitere Lockscreen-App, die dir mehr oder weniger ALLES erlaubt. Du kannst so viele Widgets, wie du möchtest, ablegen und anordnen wie du willst. Vor allem im Zusammenspiel mit “UCCW” kann man sehr sehr viel machen. Generell zum Thema Lockscreen&Homescreen-Gestaltung möchte ich auf http://mycolorscreen.com/ verweisen, falls es dir bisher unbekannt war.

    Weiterhin lohnt sich langfristig ein Blick auf “Tasker”, wohl eines der mächtigsten Android-Apps. Auch hier nur für den Fall, dass du es noch nicht kennst.

  6. Mich würde mal interessieren ob du immer noch mit dem Nexus unterwegs bist und wie deine Langzeiterfahrung aussieht?

  7. Pingback: Von iOS auf Android umsteigen, ein Erfahrungsbericht (letzter Teil) | Carsten Wolfram

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